Niemand würde über eine Brücke gehen, an der geschrieben geht:
„Beim Bau dieser Brücke wurden neue Materialien verwendet, von denen man sich hinsichtlich der Haltbarkeit viel verspricht.“
Kein Mensch würde in ein Flugzeug steigen, an dessen Kabinentür stünde:
„Bei diesem Flugzeug besteht ein zweiprozentiges Absturzrisiko, bedingt durch Unwägbarkeiten, die bei der Materialauswahl und der Bauweise entstanden sind.“
Wie sieht es in Kliniken aus? Welche Risiken eines Totalausfalls werden dort eingegangen, weil den Patienten schlicht das Wissen über mangelhafte Versorgungen fehlt? Ein Fall wie bei den Durom-Hüftprothesen darf nicht eintreten können. Dennoch gab und gibt es weiterhin gravierende Pannen, wie der Skandal um die PIP-Brustimplantate gezeigt hat.
Es gibt bei Medizinprodukten offensichtlich immer noch Lücken und eine gewisse Trägheit in den Systemen von Zulassung, Überwachung und Intervention. Der einzige Weg aus diesem Dilemma sind neue Systeme zur Erhöhung der Patientensicherheit. Diese müssen drei wesentliche Kriterien erfüllen:
Transfer, Transparenz und Tempo.
Wie in der Luftfahrt und in anderen für die Allgemeinheit hochkritischen Bereichen darf es auch in der Medizin nur das Null-Fehler-Toleranz-Prinzip geben.
Und für ein Null-Fehler-Ziel reichen 100 % Einsatz nicht aus. Das Endoprothesenregister Deutschland ist das Ergebnis eines langen Prozesses, in dem viele Beteiligte für die Realisierung eines gemeinsamen Ziels gewonnen werden konnten: größtmögliche Patientensicherheit.