Endoprothesen, die viele Jahre in Menschen für Beweglichkeit und Lebenskomfort sorgen sollen, können nicht wie Autostoßdämpfer oder Möbelscharniere getestet werden. Und dennoch ist es bis heute so: Es fehlt die Testung unter realitätsähnlichen Bedingungen, also in einem Medium, mit dem die biochemischen Prozesse des Körpers simuliert werden.
Kein Autohersteller würde ein neues Modell in einer trockenen Halle testen. Man fährt an den Polarkreis und in die Sahara, um das neue Auto allen denkbaren klimatischen Bedingungen auszusetzen: u.a. damit später bei den Autos aus der Serienfertigung immer die Motoren anspringen und die Klimaanlagen funktionieren.
Wann kommen die Implantate-Tests, bei denen künstliche Gelenke unter realitätsnahen Bedingungen getestet – und entsprechend auf die spätere Realität im Körper abgestimmt werden?
Der ungleich höhere Aufwand als im Trocken-Testbetrieb ist sinnvoll. Dies bestätigt jeder Patient, der sich wegen eines vorzeitigen Implantatversagens einer Wechseloperation zu unterziehen hat.