Schleimbeutelentzündung Hüfte – Bursitis Trochanterica
Schleimbeutelentzündung der Hüfte – was ist das?
Eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte wird diagnostiziert, wenn sich der Schleimbeutel im Hüftgelenk entzündet hat. Jedes echte Gelenk hat einen Schleimbeutel. Das lateinische Wort für Schleimbeutel ist Bursa synovialis. Die Schleimbeutelreizung bzw. -entzündung über dem großen Rollhügel (lat. Trochantor major (großen Rollhügel) macht sich meistens durch Schmerzen in der Seitenlage bemerkbar, so die allgemeine ärztliche Aussage. Im Bild rechts ist der entzündete Schleimbeutel symbolisch in roter Farbe dargestellt.
Was sind Schleimbeutel?
Schleimbeutel schützen feste Strukturen im Körper, die beweglich zueinander gelagert sind. Sie schützen vor Schäden durch Stöße und Reibung. Schleimbeutel kommen z. B. an den Sehnen der großen Gelenke von Knie, Hüfte, Ellbogen und Schulter vor echten Gelenken vor. Vereinfacht ausgedrückt:
Schleimbeutel dienen als Puffer in Gelenken
Nun können Sie sich vorstellen, wenn so ein Puffer nicht einwandfrei arbeitet, dass es zu Irritationen und Schmerzen kommen kann. Da in den Medien viel über die Hüftgelenksarthrose geschrieben und berichtet wird, vermuten viele bei jeder Art von Schmerzen an der Hüfte, sie hätten beginnende Arthrose. Deshalb gilt hier wie auch sonst bei medizinischen Themen: Arzt aufsuchen.
Ursachen für Schleimbeutelentzündungen im Hüftgelenk
- Infektionen durch Krankheitserreger
- Dauerhafte Überlastung des Hüftgelenks
- Rheuma
Aufgabe des Schleimbeutels
Der Schleimbeutel, erklärt am Beispiel des Hüftgelenks: Der Oberschenkelhalsknochen-Kopf und die Gelenkpfanne im Hüftknochen sind gegeneinander verschiebbar. Deshalb kann der Mensch laufen. Der Schleimbeutel wirkt wie ein Puffer zwischen diesen festen Strukturen im Hüftgelenk. Er lässt Knochen und Knorpel gut aneinandergleiten, indem er den Druck gleichmäßig verteilt.
Entstehung einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Wenn Krankheitserreger über die Gelenkkapsel in den Schleimbeutel im Hüftgelenk gelangen, kann es zur Entzündung der Hüfte kommen. Da Krankheitserreger den Schleimbeutel nicht über die Haut erreichen können, fragen sich viele, wie es zu dieser unangenehmen, schmerzhaften Entzündung kommen kann.
Die Ursache für eine Entzündung des Schleimbeutels im Hüftgelenk sind meistens Entzündungsherde in anderen Bereichen des Körpers, z. B. entzündete Zahnwurzeln. Über den Blutkreislauf gelangen die Krankheitserreger auch an die Stelle, über die der Schleimbeutel mit Nährstoffen aus dem Blut versorgt wird: die Gelenkkapsel. Diese schützt den Schleimbeutel, aber sie ist an einigen Stellen durchlässig, damit die Nährstoffe aus dem Blut zum Schleimbeutel gelangen können.
Woran bemerkt man Schleimbeutelentzündungen im Hüftgelenk?
Eine Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk lässt sich von medizinischen Laien kaum feststellen. Da der Entzündungsherd tief sitzt, kommt es nicht zu den sonst für Entzündungen typischen Erscheinungen wie einer Rötung der Haut oder einer Schwellung. Ohne Diagnose und Behandlung kann sich eine Hüftgelenks-Schleimbeutelentzündung chronifizieren (dauerhaft bleiben).
Für den Laien ist es so gut wie unmöglich, die Schmerzen in der Hüfte auf eine Entzündung in der Hüfte zurückzuführen. Brennende und stechende Schmerzen in der Hüfte liegen auch bei einer Arthrose vor. Manche Patienten gehen aus Angst vor einer entmutigenden Diagnose erst spät zum Arzt: dann, wenn die Entzündung fortgeschritten und entsprechend schmerzhaft ist.
Schleimbeutelentzündung – Diagnose
Der Arzt tastet den schmerzenden Bereich ab und kann bei Vorliegen einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte eine Schwellung und gegebenenfalls eine Überwärmung des betroffenen Bereichs erkennen.
Zusätzlich geben die Blutwerte Auskunft darüber, um welche Art von Schleimbeutelentzündung es sich handelt. Wenn eine von Keimen verursachte Schleimbeutelentzündung der Hüfte besteht, fallen im Blutbild meistens bestimmte Parameter auf, z. B. Leukozyten und C-reaktives Protein. Besuchen Sie hierzu auch https://www.blutwert.net/leukozyten/ – eine reichlich bebilderte Internetseite, die das Thema Blutwert und hier, thematisch passend, die Leukozyten, anschaulich darstellt.
Eine Schleimbeutelentzündung kann aber auch durch dauernde Überbelastung des Hüftgelenks auftreten. Häufig ist übermäßiger Sport eine der Ursachen, aber auch Übergewicht kann eine Rolle spielen.
Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Hüftgelenks zeigt dem Arzt, in welchem Umfang eine Bursitis Trochanterica besteht. Aus der Diagnose ergibt sich die Therapie:
Behandlung einer Schleimbeutelentzündung
Konservative Behandlungen des Schleimbeutels in der Hüfte dienen dem Erhalt des Schleimbeutels. Der Arzt wird versuchen, die operative Entfernung zu vermeiden. Die Behandungsansätze der Wahl sind:
- Antibiotische Behandlung der Schleimbeutelentzündung (Antibiotikum)
- Ruhigstellung der Hüfte (vorübergehend), um den Schleimbeutel in der Gelenkkapsel zu schonen, damit er die Entzündung überwinden kann
Bei Schmerzen in der Hüfte: bitte zum Arzt
Lieber einmal mehr zum Arzt als einmal zu wenig. Schmerzen in der Hüfte, die nicht nach kurzer Zeit wieder vergehen, sollen ernst genommen werden. Eine frühzeitig erkannte Schleimbeutelentzündung der Hüfte lässt sich in der Regel gut behandeln. Dies erspart dem Patienten unnötige Belastungen durch Schmerzen – und es kann vor der operativen Entfernung des Schleimbeutels schützen.
Zusammenfassung: zwei Arten von Schleimbeutelentzündung der Hüfte
- Bursitis trochanterica
- Bursitis iliopectinea
Bursitis trochanterica ist die Entzündung des Schleimbeutels an der Außenseite der Hüfte.
Bursitis iliopectinea ist die Entzündung des Schleimbeutels, der sich in der Leistengegend befindet.
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