Künstliche Gelenke – Zu oft müssen Hüfte und Knie wieder raus
Beitrag in plusminus vom 7.06.2017 um 21:45 Uhr
Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 400.000 Hüft- und Knie-Implantate werden eingesetzt. Die Standzeiten sind jedoch nicht optimal, denn bei über 10 Prozent der Endoprothesen ist eine Wechsel-OP (Revisions-Operation) erforderlich.
Zu den Ursachen der vergleichsweise sporadischen Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland zählen:
- die fehlende Verpflichtung zur Qualitätssicherung und zur Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) – das EPRD vermeldet am 20. März nur 500.000 erfasste Operationen, obwohl in den bis dahin fünf Jahren seit Beginn der Erfassung rund 2 Millionen Gelenkoperationen erfolgt sein dürften
- die viel zu einfachen Zulassungsstanards, um Medizinprodukte wie Endoprothesen für den Einbau in Menschen zuzulassen – Arzneimittelhersteller müssen ungleich höhere Hürden überwinden
Gelenk-Kliniken in die Pflicht nehmen
Kliniken, die Hüft- und Kniegelenksoperationen durchführen, müssten zur Teilnahme am Register verpflichtet werden. Nur dann lassen sich offensichtlich so rasche Verbesserungen für die Patienten und die Beitragszahler im Gesundheitswesen erzielen, wie dies in den 1970er Jahren der Fall war, als in Skandinavien die ersten Endoprothesenregister installiert wurden.